E-Mobilität: So sieht Sektorkopplung für die Zukunft bei uns heute in der Praxis aus

Namhafte Branchenakteure, insbesondere EWS Schönau, SAP und Nextmove, kooperieren in einem innovativen Förderprojekt des BMWK im Bereich der Elektromobilität. Im Projekt Trade-EVs II (Trade of Renewable, Aggregated and Distributed Energy by Electric Vehicles) werden Anwendungsfälle zu gesteuertem Laden von Elektrofahrzeugflotten entwickelt, welche im Laufe des Projekts simulativ untersucht und anschließend umgesetzt werden sollen. 

Die ane.energy wurde im Zuge der Projektumsetzung beauftragt, Teilaufgaben rund um die Vermarktung zu übernehmen. Gemeinsam mit dem Ökostromanbieter EWS Schönau stellen wir unser virtuelles Kraftwerk, den automatisierten Marktzugang zur Strombörse und die Erfahrung unserer Stromhändler zur Verfügung. Fachlich begleitet wird die Arbeit durch die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) aus München.

Die Motivation ist auf der Projektseite erläutert: Der Verkehrssektor ist in Deutschland für ca. 19 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich und damit einer der großen Verursacher des menschengemachten Klimawandels. Dem möchte die Bundesregierung mit einer möglichst hohen Anzahl von EV entgegenwirken. Durch Förderungen für Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur werden hierfür Anreize geschaffen. Auch der technische Fortschritt im Bereich Batterie- und Ladetechnologie begünstigt diese Entwicklung. Trotz der Anreize und geringerer Betriebs- und Wartungskosten, lassen sich Verbraucher jedoch oft von den höheren Anschaffungskosten eines Elektrofahrzeugs abschrecken. Eine vielversprechende Chance die Betriebskosten von Elektrofahrzeugen weiter zu senken, bietet das gesteuerte Laden. Neben preisoptimierten Laden sind hierbei auch netzdienliche Ladestrategien möglich. [1]

„Mit dem Projekt verbinden wir den Strommarkt mit dem Verkehrssektor und generieren nötige Flexibilitäten, um das Stromsystem zu entlasten.“, fasst Dr. Cord Kaldemeyer von ane.energy, die Erwartungshaltung zusammen. Es werden dafür verschiedene Typen von Flotten untersucht (Betriebsflotte, Verleihflotte, Dienstwagenflotte). Die Fahrzeuge werden über Flottenleitwarten subaggregiert und an das virtuelle Kraftwerk der ane.energy gekoppelt. Das virtuelle Kraftwerk handelt die für die Ladung der Fahrzeuge benötigte Energie simulativ an den Kurzfristmärkten (Day Ahead & Intraday) und verteilt diese über die Flottenleitwarten auf die Fahrzeuge.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unter dem Förderkennzeichen 01MV20006E gefördert.

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