In nur vier Monaten Vorbereitungszeit hat ane.energy für die EWS Elektrizitätswerke Schönau ein Virtuelles Kraftwerk entwickelt, das die Vermarktung von nicht EEG-gefördertem Ökostrom ermöglicht. Damit sind die Vermarktungs- und Digitalisierungsspezialisten aus Husum zu einer Art Backoffice für 50 Megawatt aus Power Purchase Agreements (PPAs) der EWS geworden.
ane.energy hat die PPAs der EWS in ihr Virtuelles Kraftwerk „EEKW“ integriert und stellt den süddeutschen Stromrebellen ihre Handels- und Vermarktungsprozesse zur Verfügung. Dabei führt ane.energy zunächst die Fernsteuerung und Vermarktung des Stroms aus Windkraftanlagen durch. Nach einer Phase mit Schulungen und Beratung bei Systemzugriffen und Detailanalysen durch ane.energy werden die EWS ab Mitte 2021 schrittweise die Vermarktungs- und Handelsabläufe selbst durchführen und ihr eigenes Virtuelles Kraftwerk bewirtschaften. Am Ende dieses Prozesses wird sich die Leistung von ane.energy vom Direktvermarkter hin zum Software-as-a-Service-Provider gewandelt haben.
Notwendig ist der Aufbau Virtueller Kraftwerke, um dezentrale Einheiten ganz unterschiedlicher regenerativer Energieerzeugung im Stromnetz zusammenzuführen und über ein gemeinsames Leitsystem zu koordinieren. Nur so können die wetterbedingten Produktionsschwankungen von Windkraft- und Photovoltaikanlagen durch die Einbeziehung von Biogas-, Kraft-Wärme-Kopplungs- oder Wasserkraftanlagen ausgeglichen werden. Die so erzielte gleichmäßige Bereitstellung von Ökostrom ermöglicht dessen Handel und Vermarktung.
Die Elektrizitätswerke Schönau können mit diesem Modell wirtschaftlich und sehr flexibel in die Direktvermarktung einsteigen, denn damit werden schon jetzt Ü-20-Anlagen aus 13 deutschen Windparks weiter betrieben. Der in diesen Anlagen produzierte Ökostrom wird seit Anfang 2021 direkt an die EWS Vertriebs GmbH und von dort weiter an die EWS-Ökostromkunden geliefert.
„Wir freuen uns sehr, mit EWS einen der frühen Verfechter erneuerbarer Energien als Kunden und Partner zu haben und gemeinsam die Energiewende voranzubringen“, betont Thomas Imber, Prokurist von ane.energy. „Dass dabei unsere IT- und Datendienstleistungen eingesetzt werden, bestätigt die Arbeit unseres wirklich innovativen und agilen Teams.“
„Die dezentrale Erzeugung regenerativer Energie und die Bürgerenergie sind elementare Bestandteile unserer Unternehmensphilosophie“, betont Alexander Sladek, Vorstand der EWS. „Daher kommt uns der Ansatz von ane.energy, viele kleine und mittelgroße Anlagen zu einem Virtuellen Kraftwerk zu bündeln, sehr entgegen. In diesem Modell wird deutlich, dass wir keine neuen großen Kraftwerke benötigen, um die Energiewende umzusetzen, sondern dass sie durch Bürger getragen und rein regenerativ möglich ist.“